(Artemisia vulgaris)

Beifuß

Beifuß

Was ist Beifuß?

Beifuß gehört zur Familie der Korbblütler und ist mit dem Wermut verwandt. Man findet diese unscheinbare Pflanze, die oft für Unkraut gehalten wird, weltweit in den gemäßigten Klimazonen. Die Erntezeit ist von Juli bis Oktober, solange die Blütenkörbchen noch geschlossen sind; später dominieren die Bitterstoffe und Beifuß ist zum Würzen nicht mehr geeignet.

Geschichte vom Beifuß

Bereits im alten Ägypten galt Beifuß als Ritualpflanze. Die persische Königin Artemisia soll auf seine heilenden Kräfte geschworen haben. Odo von Meung, ein französischer Mönch und Arzt, verfasste im 11. Jahrhundert das Standardwerk der Kräuterheilkunde und beschreibt den Beifuß als „Mutter der Kräuter“. Man vermutet, dass der Name Beifuß vom althochdeutschen Verb „biböz“ kommt, was schlagen oder stampfen bedeutet. Im Mittelalter setzten ihn Naturheilkundige, wie auch die Äbtissin Hildegard von Bingen, zur Behandlung vieler Beschwerden ein. Legenden und Geschichten ranken sich um den Beifuß, dem man magische Kräfte zusprach. Bei der Sonnenwende wurden Beifuß-Sträuße zum Schutz vor allem Bösen ins Feuer geworfen.

Wie schmeckt Beifuß?

Beifuß hat einen herben und leicht bitteren Geschmack, für den die wichtigsten Inhaltsstoffe, die Sesquiterpenlactone, verantwortlich sind. Sein sehr intensiver und würziger Geschmack erinnert an Wermut. Mit anderen Gewürzen harmoniert er nicht, da er diese in den Hintergrund drängt. Die im Beifuß enthaltenen Bitterstoffe haben natürlich auch ihre Vorteile: deftige und fette Speisen werden dadurch bekömmlicher. Sein intensives Aroma, das ein wenig an Minze und Wacholder erinnert, entfaltet sich erst während des Kochvorganges, deshalb sollte er gleich zu Beginn der Zubereitung beigegeben werden.

Wie verwendet man Beifuß?

Früher wurde Beifuß hauptsächlich als eine vielseitig einsetzbare Arzneipflanze verwendet, auch ist er Bestandteil von den traditionellen Grutbier-Kräutern. Beifuß kann man frisch oder getrocknet verwenden, sein dominantes Aroma verliert er nicht. Beifuß ist das traditionelle Gewürz, das zusammen mit Orangen, eine perfekte Füllung für die Weihnachtsgans ist, denn die leichte Bitternote vom Beifuß und die fruchtige Süße von Orangen ergänzen sich perfekt. Mit dem Gewürz lassen sich auch Gemüse- und Kartoffelgerichte, kräftige Fleischeintöpfe, Braten aller Art und Fischgerichte aufpeppen; auch in vielen Saucen und Marinaden kann er sein volles Aroma entfalten.

Gesundheitliche Wirkung

- verbessert die Magen- und Gallensaftproduktion
- verdauungsfördernd
- appetitanregend

Neben seiner kulinarischen Verwendung hat Beifuß auch eine lange Geschichte in der traditionellen Medizin. Es wird angenommen, dass Beifuß entzündungshemmende, krampflösende und verdauungsfördernde Eigenschaften besitzt. In einigen Kulturen wird Beifuß zur Unterstützung der Verdauung und zur Linderung von Menstruationsbeschwerden eingesetzt. Es wird auch angenommen, dass Beifuß antimikrobielle und antioxidative Eigenschaften besitzt.

Herkunft

Europa, Asien, Nordamerika

Geschmacksharmonie

Eignet sich als Kombination mit Bohnenkraut, Knoblauch, Pfeffer, Rosmarin, Salbei oder Thymian.