(Carum carvi)

Kümmel

Kümmel

Was ist Kümmel?

Kümmel gehört zu den Doldenblütlern, als Gewürz werden die kleinen getrockneten und gerippten Doppelspaltfrüchte verwendet. Kümmel findet vielseitige Anwendung, als Gewürz, für Gewürzmischungen zur Wurst- und Käseherstellung, für Brotmischungen und nicht zu vergessen der beliebte Kümmellikör.  

Geschichte des Kümmels Kümmel

Kümmel ist schon seit Jahrtausenden als Gewürz bekannt. Als Archäologen alte europäische Pfahlbauten aus der Stein- und Bronzezeit ausgruben, die auf mehr als 3.000 Jahre zurückdatiert werden konnten, fanden sie dort auch Kümmelreste.

Er zählt zu den ältesten Gewürzen der Welt:

Bereits in der Jungsteinzeit hat man das Essen mit Kümmel gewürzt, was Funde in europäischen Pfahlbauten belegen. Im Mittelalter glaubte man an die magischen Kräfte des Kümmels und per kaiserlichem Dekret musste Kümmel angebaut werden. Er wächst wild in Europa, Nordafrika, Vorderasien und Indien. Kultiviert wurde er vor allem in Polen, Ungarn und ein qualitativ hochwertiger Kümmel kommt aus den Niederlanden. So hat eine Jahrtausend alte Gewürzpflanze wieder Renaissance in europäische Küchen gehalten.

Der Geschmack

Kümmel riecht süßlich, schmeckt leicht bitter und scharf.

Kümmel hat ein sehr intensives Aroma, schmeckt bittersüß, leicht beißend und kann nur mit sehr weinigen Gewürzen kombiniert werden, da sein kräftiges und dominantes Aroma andere Gewürze überdeckt. Für den typischen Kümmelduft sind die ätherischen Öle Carum und Limonen und Aromastoffe verantwortlich. Auch das spielt Pfefferminzaroma eine wesentliche Rolle das von dem Molekül Carveol stammt. Kümmel hat ein dominantes Eigenaroma – weshalb er sich nicht mit vielen Gewürzen kombinieren lässt

Wie verwendet man Kümmel?

Am bekanntesten ist bei uns der Kümmel als Würzung und Verdauungshilfe  bei deftigen Kohlgerichten, Fischen, Sauerkraut, herzhaften Schmorgerichten, deftigen Braten und Kartoffelspeisen. Aber auch Suppen und Saucen, Quark und Käse verleiht er einen herb-würzigen Geschmack. Im Koch Sud von Krebsen, Langusten oder Hummer ist Kümmel als Würzung unentbehrlich. Kümmelfrüchte kann man in Ganzen mitkochen, im Mörser zerkleinern oder gemahlen verwenden, so profitiert das komplette Gericht von seinem Aroma. Die ganzen Kümmelfrüchte verleihen  Brote, Brötchen und vielen anderen Gebäckarten einen würzigen Geschmack.

Als ganze Früchte oder in gemahlener Form kommt er vor allem bei Kohl- und Kartoffelgerichten zum Einsatz. Der perfekte Begleiter für deftige Speisen!

Gesundheitliche Wirkung

- stark verdauungsfördernd
- krampflösend

Herkunft

Südfrankreich, Europa

Geschmacksharmonie

Speisen verleiht er einen derb-würzigen Geschmack. Noten von Anis und Fenchel kommen beim Genuss von Kümmel ebenfalls zum Vorschein. Das Aroma ist sehr intensiv – das liegt vor allem an den reichlich enthaltenen ätherischen Ölen.

Zum Würzen genutzt werden die kleinen, sichelförmigen Teilfrüchten, zu denen die braunen Spaltfrüchte der zweijährigen Kümmelpflanze aus der Familie der Doldengewächse nach der Ernte zerfallen.

Ganze Kümmelfrüchte können manchen Genießern beim Draufbeißen zu intensiv sein. In diesem Fall empfiehlt es sich, gemahlenen Kümmel zu verwenden. Dieser hat den Vorteil, dass sich sein Aroma schnell auf das gesamte Essen verteilt.

Auch die jungen, frischen Blätter der Kümmelpflanze können zum Würzen verwendet werden. Sie schmecken ähnlich wie die Blätter von Petersilie oder Dill.

Im Mittelalter sprach man Kümmel magische Kräfte zu. Kümmelkörner in einem Beutel auf der Brust sollten vor Hexerei schützen, unter der Wiege oder als Kissen von Neugeborenen sollten sie Dämonen fernhalten. Auch Karl der Große wies Kümmel eine tragende Gewürzrolle zu – er nahm die Pflanze in seine berühmte Landgüterverordnung auf und verfügte, dass sie auf den kaiserlichen Äckern und Gärten angepflanzt werden sollte.

Heutzutage wird Kümmel in Polen angebaut. Der wichtigste Kümmellieferant, der die beste Qualität des Gewürzes anbietet, sind die Niederlande – die Bezeichnung „Amsterdamer Qualität“ ist eine Art Gütesiegel auf dem Weltmarkt.

  •  Irish Stew, Sauerkraut, Krautsalat), Eintöpfen, deftigen Suppen und Kartoffelgerichten ist Kümmel kaum wegzudenken.
  • Auch Broten, Brötchen und Gebäck verleiht die Zugabe von Kümmel einen einzigartig würzigen Geschmack.
  • Kümmel ist durch seinen starken Eigengeschmack auch in der Lage, (fette) Fleischgerichte zu würzen, wie Gänse-, Schweine- oder Lammbraten, Gulasch, Schwartenmagen und Schmorgerichte.
  • Käse (Harzer) und Quark verleiht Kümmel ein pikantes Aroma.
  • Außerdem darf Kümmel im Kochsud von Hummer, Langusten und Krebsen nicht fehlen.
  • Spirituosen mit Kümmel Zu ihnen gehören Aquavit oder Bommerlunder.

Kümmel besitzt eine delikate Zitrusnote. Um diese zu unterstreichen, kann beim Würzen mit Kümmel auch etwas Zitronenschale zugefügt werden.

Kreuzkümmel ist kein Kümmel

Kümmel wird häufig verwechselt mit seinem Namensvetter Kreuzkümmel. Diese haben außer einer entfernten Verwandtschaft in der Familie der Doldenblütler allerdings nicht viel gemein. Geschmacklich liegen zwischen beiden Gewürzen Welten, denn Kreuzkümmel – auch unter der Bezeichnung „Cumin“ bekannt – hat ein deutlich kräftigeres Aroma, das viel bitterer ist.