Chili

Chili ist wegen seiner atemraubenden Schärfe und seinem besonderen Reichtum an Aromen ein sehr beliebtes und unersetzbares Gewürz. In vielen Ländern hat sich ein regelrechter Chili-Kult entwickelt: von den sogenannten „Chili-Heads“ werden bei Volksfesten Wettbewerbe veranstaltet, wer die Chilisauce mit den extremsten Schärfegraden essen kann.

Chili ist eines der ältesten Gewürze der Welt, als Ursprungsland gilt Süd- und Zentralamerika, wo die wildwachsende Urform von Chili beheimatet ist. Bereits vor etwa 7.000 Jahren hatten die Azteken, besonderes im Amazonasgebiet, bereits Chili angebaut. Mit Christoph Kolumbus und anderen Seefahrern kam der Chili im 16. Jahrhundert nach Europa. Zuerst wurde er in portugiesischen und spanischen Klostergärten angebaut und nur zu Heilzwecken eingesetzt, bevor er sich als beliebtes Gewürz etablierte. Von hier aus startete die Frucht ihren Siegeszug nach China, Thailand, Nord-Indien, Pakistan, Türkei, Ungarn und Afrika. In all diesen Ländern wurde der Chili weitergezüchtet. Bis heute sind uns etwa 4.000 Chilisorten bekannt.

Der Geschmack von Chili hat sehr unterschiedliche Facetten, die vom jeweiligen Anbaugebiet geprägt werden. Man unterscheidet die einzelnen Sorten nach Farbe, Form und nach Schärfegraden, die auf einer Skala nach den Scoville*-Einheiten gemessen werden. Der Geschmack und die Farbe der einzelnen Chili-Sorten, ob frisch oder getrocknet, kann sehr unterschiedlich sein. Eine Faustregel besagt, je kleiner die Chilis, desto schärfer sind sie. Die Geschmackspalette der Chilisorten ist sehr umfangreich. Ihr Aroma reicht von herzhaft und pikant bis zu feurig-scharf.

Chili kann sehr vielseitig eingesetzt werden, er sollte aber nur sehr sparsam dosiert werden, da er eine extrem hohe Würzkraft hat. Bei gekochten Speisen sollte Chili erst kurz vor der Garzeit zugegeben werden, da sich durch das Kochen seine Schärfe noch verstärkt. Ob Fleisch-, Fisch- oder Gemüsegerichte – mit Chili lassen sich viele Speisen perfekt veredeln, von einer leichten Schärfe bis zur extrem scharfen Note. Besonders prädestiniert ist Chili für Wok-Gerichte und für die typischen Gerichte der indischen und thailändische Küche. Chili ist auch in vielen Gewürzmischungen wie Masala*, Ras el-Hanout*, Harissa-Paste*, Achiote-Paste*, Salsas*, Sambals* und Zhug* ein wichtiger und geschmackgebender Bestandteil. In der Haute Cuisine hat sich der Trend etabliert, Süßes mit Scharfem zu kombinieren, so wurde aus Schokolade und Chili ein geschmackliches Traumpaar.

- belebend
- schmerzstillend
- verdauungsfördernd
- verbessert die Magensaftproduktion

Mittel- und Südamerika